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The Gypsy Tenors

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Tony Lakatos/Rick Margitza/Gabor Bolla

 

 

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Tony Lakatos, Rick Margitza und Gabor Bolla sind drei herausragende Saxophonisten der internationalen Jazzszene und sowohl als Bandleader und als Sidemen äußerst aktiv. 

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Die Bandmitglieder

Tony Lakatos stammt aus Budapest, übersiedelte in den frühen 1980er Jahren nach Deutschland und war bis im Herbst 2021 gefeierter Solist der hr-Bigband in Frankfurt. Darüber hinaus arbeitet er regelmäßig mit Stars wie Randy Brecker, Joanne Brackeen, Kirk Lightsey u. v. m.

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Rick Margitza stammt aus Detroit und studierte am Berklee College of Music in Boston. 1988 übersiedelte er nach New York und ging mit Miles Davis auf Welttournee, 1989 veröffentlichte er sein erstes Album als Leader beim Label Blue Note.

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Der 1988 in Budapest geborene Gabor Bolla, nun in Kopenhagen lebend, verkörpert die junge europäische Szene und gilt als eines der größten Talente des Jazz, er war bereits mit 15 Jahren Gastsolist im weltberühmten Vienna Art Orchestra.

 

Was diese drei wunderbaren Saxophonisten verbindet, sind ihre Gipsy-Wurzeln, sie gehören allesamt der ethnischen Minderheit der Roma an. Tony Lakatos stammt aus der Lakatos-Familie, einer berühmten Geigerdynastie, und begann zunächst mit dem Violinspiel, ebenso Rick Margitza, der bereits im Alter von vier Jahren diese von seinem aus der Slowakei stammenden Großvater erlernte. Gabor Bolla wurde bereits in seinen Anfängen als Jazz-Saxophon-Wunderkind gehandelt. - Was liegt also näher, als diese drei Solisten für das Projekt „The Gypsy Tenors“ auf der Bühne zu vereinen? Die dabei entstehende Musik ist somit sowohl von den Einflüssen der intensiven Musikalität als auch von der gemeinsamen Zuneigung zum amerikanischen Jazz geprägt.

 

Die Rhythmusgruppe des Jahres 2022 bildet das Martin-Sasse-Trio, eine kongeniale Formation.

 

Dieses Sextett bietet mitreißend energetische und swingende Musik auf allerhöchstem Niveau, gleichermaßen mit Professionalität und viel Enthusiasmus vorgetragen, einfach „Jazz at its Best“!!!

CD-Veröffentlichung:

GYPSY TENORS Lakatos / Margitza / Bolla

erschienen bei Skip-Records, SKP 9140-2

The Gypsy Tenors in der Presse

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Pforzheimer Zeitung, 16. Nov. 2016

Ungewöhnliche Klänge: „The Gipsy Tenors“ im „domicile“ 

Pforzheim. Die gängige Phalanx einer Bläsergruppe wird von Trompete, Saxofon und Posaune getragen. Nicht so beim sechsköpfigen Jazz-Projekt „The Gipsy Tenors“, das Montagnacht im „domicile“ begeistert – hier bilden drei exzellente Musiker an Te-norsaxofonen – Tony Lakatos, Rick Margitza und Gabor Bolla – die, in jeder Hinsicht, außergewöhnliche erste Reihe.

Den Auftakt gestalten die drei Musiker, die allesamt der ethnischen Minderheit der osteuropäischen Roma entstammen, gemeinsam. Das Können von Vincent Bourgeyx (44) am Piano und Darryl Hall am Kontrabass blitzt zunächst nur auf. Mit einer humorigen Ansage macht Rick Margitza jedoch deutlich: „Wir wollen Sie nicht in ein Saxofon-Koma spielen.“ Gesagt, getan: Die drei Bläser verändern ihre Präsenz auf der Bühne kontinuierlich; sie spielen zu zweit, solo, oder heben – mit geschlossenen Augen und zu dritt – zum fulminantem Improvisieren ab.

Wie ein Wespenschwarm

Was sie spielen? Am besten wird das am Titel „Bebop Csardas“ deutlich, einer Eigenkomposition des gebürtigen Ungarn Lakatos, die musikalische Elemente des Csárdás mit synkopiertem Jazz kombiniert und mit langsamem Tempo beginnt, dann aber zunehmend Fahrt aufnimmt und beim großen Finale – natürlich der drei Saxofone – akustisch an einen wildgewordenen Wespenschwarm erinnert.

Lakatos (58) lebt in Frankfurt, Gabor Bolla (28) in Kopenhagen und Margitza (55) in den USA. Gipsy-Tenor-Schlagzeuger Bernd Reiter (34) antwortet auf die Frage, wie die Musiker sich zu diesem spektakulären Projekt zusammengefunden haben: „Die drei Saxofonisten kennen und schätzen sich seit Jahren. Pianist und Rhythmusgruppe sind in der Metropolregion Paris zu Hause. Wir gehen immer wieder gemeinsam, wenn auch in unterschiedlichen Besetzungen, auf Tournee: Ein Casting brauchte es also nicht.“

Gegen Ende des ersten Sets, wie in der Zugabe – „Tenor Madness“ von Sonny Rollins 1956 komponiert – laufen die Bläser zu mitreißender Höchstform auf und ernten spontanen Szenenapplaus. Nicht nur die Bläser! Kontrabassist Darryl Hall aus Philadelphia beherrscht die hohe Kunst des „Walking Bass“, gibt rhythmisch gleichmäßig und trotzdem abwechslungsreich den Ablauf ei- nes Stückes vor.

Der aus Loeben bei Graz stammende Schlagzeuger Bernd Reiter zeigt sich als Meister der perkussiven Feinabstimmung, mal entlockt er den Fellen seiner Trommeln mit Drum-Besen eher verhaltene Schleifgeräusche und setzt nur mit dem Hi-Hat knappe, helle Akzente, wenig später lässt er sein Schlagzeug wie die vehement anbrandende See, die Becken wie feine Gischt klingen.

Großartige Soli

Neben den Uptempo gespielten Kompositionen sind es aber gerade die von jeweils einem Saxofonisten dargebotenen Soli, die das Publikum im „domi“ begeistert feiert. Lakatos reüssiert mit der Jazz-Ballade „You’ve Changed“, 1960 von Sarah Vaughan populär gemacht, Bolla mit dem Standard „Lament“ und Margitza mit dem vom brasilianischen Grammy-Gewinner Ivan Lins komponierten „Love Dance“. Also: wahrlich keine Spur von Saxofon-Koma!

Robin Daniel Frommer 

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